Was brauche ich, um Imker zu werden ?

Der Einstieg

Nicht viel. Nicht viel muss nicht teuer sein. Das klingt erst einmal gut. Aber wie bei jedem Hobby ist es auch in der Imkerei davon abhängig, wie ich einsteigen möchte. Starte ich direkt mit vielen Völkern oder erst einmal mit wenigen?

 

Wir empfehlen einen Einstieg mit zwei Völkern, da die Arbeiten und der Aufwand überschaubar sind und der Jungimker dennoch flexibel bleibt. Der Begriff Jungimker hat hier nichts mit dem tatsächlichen Alter zu tun, sondern beschreibt den Neueinsteiger dieses Hobbys.

Die Ausbildung

Es macht auch Sinn, mit dem Beginn der Imkerei einen Lehrgang für Jungimker zu besuchen und das dort Erlernte gleich bei seinen eigenen Bienen umzusetzen. Wir unterstützen und informieren nicht nur bei der Wahl zum richtigen Beutentyp (so nennt man die Bienenbehausung), sondern betreuen unsere Jungimker in der Anfangszeit auch bei der Arbeit an den Völkern. Wer möchte, bekommt einen persönlichen Ansprechpartner an die Seite gestellt.

Gesundheitszeugnis

Die meisten Imker haben mit Ablegern begonnen, die sie bei einem anderen Imker kauften. Ein Ableger ist ein Jungvolk, das im Jahr zuvor gegründet wurde und sich ab dem Frühjahr des Folgejahres zu einem Wirtschaftsvolk entwickeln wird.

 

Wir empfehlen, nie Völker zu kaufen, für die kein Gesundheitszeugnis vorgelegt werden kann. Ein Gesundheitszeugnis ist gesetzlich vorgeschrieben, wenn man mit dem neu erworbenen Volk das bisherige Kreisgebiet verlässt. Aber selbst wenn man sich innerhalb des Kreisgebietes mit seinen Bienen bewegt, sollte auf ein Gesundheitszeugnis nicht verzichtet werden, um nicht unbewusst Krankheiten oder Seuchen einzuschleppen. Eine Verpflichtung für einen Verkäufer, ein Gesundheitszeugnis vorzulegen, besteht nicht. Es sollte jedoch eine Selbstverständlichkeit sein. Hierbei werden unsere Jungimker aber auch von unserem Verein beraten und betreut.

Der Bien und sein Platzbedarf

Zu dem Imker seines Vertrauens fährt man mit seinen eigenen Beuten und wird dort eine bestimmte Anzahl an Brutwaben in Empfang nehmen. In der Regel werden diese Völker mit 5-7 gut besetzten Brutwaben (à 10 – 20 €) verkauft. Die Völker werden anschließend zu dem Platz verbracht, wo sie letztendlich auch stehen sollen. Dieser Platz muss nicht sehr groß sein. Pro Volk rechnet man mit ca. 1,5 m², da man sich zu den Arbeiten hinter dem Volk aufhält und Arbeitsraum benötigt wird. Das kann ein Balkon, ein Dach oder ein kleiner Garten sein. Das Flugloch sollte nur nicht direkt auf den Nachbarn ausgerichtet werden. Grundsätzlich dürfen Bienen überall aufgestellt werden. In Einzelfällen kann das Aufstellen untersagt werden.

Die Ausrüstung und Kosten

Unser Verein stellt eine elektrische 6-Waben-Honigschleuder und Mittelwandgießformen leihweise zu Verfügung, so dass man diese Investitionen nicht aufbringen muss. Es bleibt also eine überschaubare Menge an Ausrüstung übrig, die sich der Jungimker selbst anschafft. Hierzu sollte sich dieser im Verein informieren und nicht unbedacht drauf loskaufen. Es gibt doch sehr viel Überflüssiges auf dem Markt, was man wirklich nicht braucht.

 

Einen Sonnenwachsschmelzer zum Einschmelzen von Drohnenbrut kann man sich mit ein wenig handwerklichem Geschick selber herstellen.

 

Im Laufe der Zeit wird man seine Ausrüstung und vielleicht auch die Anzahl der Völker erweitern. Für den Beginn sind einmal nachfolgend aufgeführte Anschaffungskosten exemplarisch veranschlagt:

  • 2 Bienenvölker (je 70 – 140 €), ca. 140-280€
  • 2 kompl. Beuten mit Rähmchen und Mittelwänden (je 200 €), ca. 400 €
  • 1 Imkerschleier, ca. 35 €
  • 1 Smoker (von Dadant),ca. 70 €
  • 1 Stockmeißel, ca. 8 €
  • 1 Abkehrbesen, ca. 5 €
  • 1 Paar Handschuhe, ca. 15 €
  • 2 Dispenser (a 6 €), ca. 12 €
  • 1 Wasserdampferzeuger zum Einschmelzen von Waben, ca. 40-60 €
  • Lehrgang für Jungimker, ca. 180 €
  • Hobbock 40 kg mit Abfüllhahn, ca. 30 €
  • Entdeckelungsgabel, ca. 10 €
  • Doppelsieb, ca. 25 €

GESAMTSUMME ca. 950-1090 €

(Stand 2019)

 

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